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„Ja, was denn nun?“, mag man sich vielleicht beim Lesen der aktuellen Ausgabe von ReLü fragen: Wird hier etwa mit zweierlei Maß gemessen, wenn einerseits gefordert wird, kulturelle und sprachliche Eigenheiten eines Ausgangstextes in der Übersetzung beizubehalten, während genau dies an anderer Stelle der Kritikpunkt ist?
als ReLü vor knapp drei Jahren an den Start ging, bestand das Team aus zehn engagierten Studentinnen und einer Dozentin des Studiengangs Literaturübersetzen, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, die Arbeit der literarischen Übersetzer stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Heute kann ReLÜ bereits auf sechs erfolgreiche Ausgaben zurückblicken:
„Folgende Eigenschaften sollte ein Übersetzer haben: Stil, Geduld, Bescheidenheit, Genauigkeit“, sagt Jean-Philippe Toussaint im Interview mit ReLü. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden: Bei aller Stilsicherheit bedarf es doch oftmals einer Menge Geduld, um mit der erforderlichen Genauigkeit dem Original gerecht zu werden. Doch wie bescheiden kann und soll ein Übersetzer sein?