Sie dachten, Sie sind mit ihren verzwickten Problemen in Partnerschaft und Diätmarathon allein? Weit gefehlt. Eine wilde Horde kleiner, gelber Flauschküken tobt sich in diesem Buch aus und hat mit den gleichen Alltagsproblemen zu kämpfen wie wir Menschen. Sloane Tanen streut bittersüßen Humor auf jede einzelne Seite dieses verrückten Buches, und im Spiegel des irrwitzigen Kükenlebens erscheinen schließlich auch unsere eigenen kleinen und großen Marotten verzeihlich.
Artikel-Schlagworte: „Mareike Krause“
Keith Ridgways „Normalzeit“ ist eine schöne Sammlung irritierend anderer Kurzgeschichten – sie berichten von Zweifeln, Visionen, von Grenzgängen und merkwürdigen Zufällen und decken die Makel menschlichen Verhaltens auf, ohne zu moralisieren. Es sind Geschichten, in denen Vernunft keine Rolle spielt.
Was tut man, wenn die eigenen Ziegen mehrmals am Tag von liebestollen Gappern in Beschlag genommen werden? Wenn man sie abgebürstet und ins Meer geworfen hat und sie nach nur wenigen Minuten erneut auf den armen Tieren entdeckt? Man lässt sein Haus in die hinterste Ecke des eigenen Grundstücks tragen, man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu und guckt am Ende dumm aus der Wäsche, weil es doch alles nichts hilft. Und dann, dann blickt man verwundert auf ein kleines Mädchen, das in diesem ganzen Durcheinander viel Mut und ein unglaublich großes Herz beweist.
Der Umschlag des Buches lässt kaum Platz für Zweifel - im Inneren verbirgt sich eine von vielen perfekten Spätsommerlektüren. Das Übliche. Doch entgegen dieser Erwartung taucht der Leser ein in eine Welt, in der Blutweiderich wächst und Schwammspinner zur landschaftsüblichen Fauna gehören, in der knorrige Charaktere die raue Szenerie beleben und verstörte Kinder mit Essen ihre Wände bemalen. Eine Übersetzung, über deren Wortgewalt der Inhalt des Buches beinahe in den Hintergrund rückt...