Jean-René Ladmiral, der sich selbst als „letzten Überlebenden eines längst vergangenen, vordigitalen Erdzeitalters der Übersetzung“ sieht, gehört zu den Gründungsvätern der institutionalisierten Übersetzungswissenschaft in Frankreich. Der Band Sourcier ou cibliste (2014) versammelt Beiträge des Autors aus mehr als drei Jahrzehnten, die bislang zum Teil nur schwer auffindbar waren: die Bilanz eines leidenschaftlichen Kämpfers, der ein Übersetzen für die Leser fordert – scharf im Urteil gegen die Sakralisierung und Fetischisierung von literarischen Texten.