Wie ist die Glaubwürdigkeit eines Erzählers zu beurteilen, wenn seine Version des Geschehens den einzigen Maßstab darstellt? In Vladimir Nabokovs Lolita wird diese Frage für den Leser unumgänglich – und damit auch für den Übersetzer. Dieter E. Zimmer spricht über die Geschichte der deutschen Lolita und erzählerische Unzuverlässigkeit als Übersetzungsproblem.
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Bärbel Flad leitete dreißig Jahre lang das Lektorat für fremdsprachige Literatur im Verlag Kiepenheuer & Witsch, wo sie mit großen Übersetzern an großen Autoren arbeitete. Im ReLü-Interview verrät sie, was eine gute (Neu-)Übersetzung ausmacht, was Lektoren und Übersetzer voneinander lernen können und wie Gabriel García Márquez ihr schlaflose Nächte bereitete.
1992 erschien Nick Hornbys Fever Pitch – die Geschichte vom Glück und Elend des Fandaseins, von Arsenals gewonnener Meisterschaft und verlorenen Cupfinalspielen. Im Juni 2013 kam eine neue deutsche Fassung in die Buchhandlungen. Übersetzer Ingo Herzke erzählt von kleinen Schwierigkeiten eines Traumprojekts und von Punktgewinnen gegen Hornby.
Susanne Lange geriet über große lateinamerikanische Autoren der Moderne zum spanischen Siglo de Oro und so schließlich zur Neuübersetzung des Don Quijote von Miguel de Cervantes Saavedra. Im Interview erläutert sie, warum gerade dieser Weg rückwärts durch die Literaturgeschichte ihr offenbaren konnte, worin das eigentliche Thema dieses Werks und die zentrale Herausforderung für die Übersetzung liegt: in der Sprache selbst.
Im Rahmen des Workshops Filmuntertitelung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf untertitelten Katrin Goldenstein und Elisabeth Schmalen Padre Nuestro, die schwarze Komödie des spanischen Regisseurs Francisco Regueiro. Im Interview berichten sie von ersten Eindrücken und neuen Erkenntnissen, von Zeitplanung, unerwarteten Schwierigkeiten und der Tatsache, dass Filmuntertitler auch als Gestalter syntaktischen und audiovisuellen Materials zu verstehen sind.
Wer kennt Juan José Arreola? Der moderne Klassiker der mexikanischen Literatur ist in deutscher Sprache weitgehend unbekannt. Die erstmalige Übersetzung des Romans La Feria (1963) unter dem Titel Der Jahrmarkt (2010) füllt hier eine bemerkenswerte Lücke. Doch wie übersetzt man einen so bunten und hochkomplexen ‚Roman‘, der vielleicht gar keiner ist? Wir fragen den Übersetzer Georg Oswald nach seiner Motivation und seinen Übersetzungsstrategien.
Musik, Literatur und Übersetzung – was hat das miteinander zu tun?
Wer den Erzählband Session. Irish Stories des irischen Musikers Mick
Fitzgerald liest, dem fällt auf: Literatur ohne Musik ist für ihn kaum
vorstellbar. Und beim Lesen der Übersetzung von Gabriele Haefs wird
klar, dass auch beim Übersetzen Musikalität eine Rolle spielt. Über
dies und vieles mehr haben wir mit der renommierten Übersetzerin und
Herausgeberin von Fitzgeralds Irish Stories gesprochen.
Über Worte und Gedanken, über Sprachen, Übersetzen und die Flüsse in seinem Leben sprach der deutsch-französische Autor und Übersetzer Peter Handkes Georges-Arthur Goldschmidt mit ReLü.
Im Juli 2005 folgte der belgische Autor Jean-Philippe Toussaint der Einladung Prof. Dr. Hans T. Siepes zu einem Workshop mit Nachwuchsübersetzern des Studiengangs Literaturübersetzen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Im Anschluss nahm er sich Zeit für dieses exklusive Gespräch mit ReLü.
Lothar Schröder, Feuilletonredakteur bei der Rheinischen Post, im Gespräch mit ReLü über den Stellenwert von Literaturkritik und über die Frage, warum Übersetzungskritik in den herkömmlichen Medien selten Platz findet.