Artikel-Schlagworte: „Französisch“

Buchcover
Marion Herbert über ihre
Annäherung an das Verb apprivoiser bei Antoine de Saint-Exupérys Der kleine Prinz. Ein Werkstattbericht
Muss man Freunde zähmen? Jede Neuübersetzung des Kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry steht automatisch in Bezug zur ersten Übersetzung von Grete und Josef Leitgeb aus dem Jahr 1950, die wohl jeder kennen dürfte. Auch Marion Herbert, die im Jahr 2015 eine von sieben Neuübersetzungen vorgelegt hat, stellt sich dieser Auseinandersetzung und zeichnet anhand des Verbs apprivoiser die Komplexität übersetzerischer Entscheidungen nach.

> hier weiterlesen

Buchcover
Vera Elisabeth Gerling über
sieben Neuübersetzungen von Antoine de Saint-Exupérys Der kleine Prinz
Kaum ein Buch hat sich weltweit so sehr als Longseller bewährt wie Le Petit Prince von Antoine de Saint-Exupéry, das bereits in 270 Sprachen und Dialekte übersetzt wurde. Nachdem im Jahr 2014, also wie üblich siebzig Jahre nach dem Tod des Autors, die Veröffentlichungs- und Übersetzungsrechte gemeinfrei geworden sind, erschienen im laufenden Jahr allein sieben deutsche Neuübersetzungen in Buchform – Longseller machen sich wohl immer gut im Verlagsprogramm. Will man nun zu Weihnachten einen Kleinen Prinzen verschenken, steht man vor der Qual der Wahl. Und die Zeit ist knapp. ReLü hilft!

> hier weiterlesen

Buchcover
Bernd-Jürgen Fischer über seine Neuübersetzung von
Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
"Longtemps, je me suis couché avec Marcel Proust", so erlebte Bernd-Jürgen Fischer die zehn Jahre, die er mit der Neuübersetzung des Proust'schen Romanzyklus Auf der Suche nach der verlorenen Zeit zubrachte. Das wirft die Frage auf: Womit hat er sich denn die ganze Zeit befasst? Sein Werkstattbericht liefert die Antwort: mit Sekundärliteratur und sekundären Lektüren, mit Syntaxskizzen und etymologischen Weltreisen und dann noch mit dieser Nebensache, dem Übersetzen.

> hier weiterlesen

Buchcover
Silke Pfeiffer über die
DVD-Untertitelung von Couscous mit Fisch
aus dem Französischen untertitelt von Isabel Meyn und Andrea Kirchhartz (SUBS Hamburg)
Sie sind gerade auf Diät? Dann schauen Sie sich Couscous mit Fisch bloß nicht an. Wie Regisseur Abdellatif Kechiche seinen Protagonisten beim Couscousessen genüsslich die Münder abfilmt, wird Sie unnötig quälen. Sie sind eher auf sprachlichen Genuss aus? Dann sei Ihnen Couscous mit Fisch wärmstens empfohlen – und zwar im Original mit Untertiteln. Denn wie Isabel Meyn und Andrea Kirchhartz Kechiches Figuren für ihre Untertitelung aufs Maul geschaut haben, ist ganz großes Kino.

> hier weiterlesen

Buchcover
Vera Elisabeth Gerling über
Übersetzen als Liebeserinnerung bei Valery Larbaud
Mit dem Anspruch der ‚Treue‘ sehen sich Übersetzer stets aufs Neue konfrontiert. Erscheint es doch jedem auf den ersten Blick schlüssig, dass eine ‚getreue‘ Wiedergabe des Ausgangstextes erstrebenswert sei. Für Valery Larbaud hingegen wandelt sich untertänige Treue in Untreue, denn Wörtlichkeit könne dem literarischen Sinn eines Textes nicht gerecht werden. Im Idealfall verbinde den Übersetzer mit seinem Text vielmehr eine Liebeserinnerung.

> hier weiterlesen

Buchcover
Caroline Sauter über
Walter Benjamins Übersetzung von Saint-John Perses Anabase
Saint-John Perses Anabase ist ein merk-würdiges Buch. Das lyrische Epos – für das der Franzose Alexis Léger alias Saint-John Perse 1960 den Nobelpreis für Literatur erhält – zieht schlagartig die großen Geister der Epoche in seinen Bann: Sofort nach seiner Publikation im Jahr 1924 erscheinen Übersetzungen der Anabase ins Russische, Englische, Italienische, Spanische und Deutsche, angefertigt von herausragenden Literaten wie T.S. Eliot oder Giuseppe Ungaretti. Auch Walter Benjamin übersetzt Saint-John Perse. Es ist eine merk-würdige Übertragung. Benjamins Übersetzung deutet auf die Sphäre hin (ohne sie jedoch auszusprechen), vor der der Übersetzer nicht verstummen muss, sondern verstummen darf: den Heiligen Text.

> hier weiterlesen

Buchcover
Silke Pfeiffer

Die Banalität des Bösen im Kleinsten – der Trend geht zum Dorf. Zunächst die sadistische Kindergang aus Michael Hanekes Spielfilm Das weiße Band, die am Vorabend des 1. Weltkrieges ein norddeutsches Dorf terrorisierte. Nun ein 400-Seelen-Dorf, das gemeinschaftlich einen Mord begeht, um noch Schlimmeres nicht ans Tageslicht kommen zu lassen. Hier ist auch Brodeck mit seiner Familie untergekommen.

> hier weiterlesen

Buchcover
Rolf Pütter über
Antoine Bermans „produktive“ Übersetzungskritik von Irène Kuhn
Als Literaturübersetzerin und Hochschuldozentin hat Irène Kuhn die Erfahrung gemacht, dass die Leistungen der Übersetzer in der Literaturkritik viel zu wenig beachtet werden. Hier kann ihr Buch Abhilfe schaffen: Antoine Bermans Methode der Übersetzungskritik wird von ihr vorgestellt, durch ihre eigene Übersetzung zugänglich gemacht und anhand von vier deutschen Übertragungen des Baudelaire-Gedichtes Les petites vieilles auf Tauglichkeit überprüft. Damit legt Irène Kuhn die Erprobung eines neuartigen Konzeptes vor und eröffnet der Übersetzungskritik im deutschen Sprachraum neue Möglichkeiten.

> hier weiterlesen

Buchcover
Katrin Zuschlag über
Poétique du récit traduit von Geneviève Roux-Faucard
Der Titel Poétique du récit traduit verspricht viel, vielleicht zu viel. Beim Leser weckt er die Erwartung, mit dem 2008 bei Minard erschienenen Buch von Geneviève Roux-Faucard liege nun endlich die (bislang noch fehlende) Theorie der übersetzten Erzählung vor. Zweifellos eröffnet es einen ganz neuen, sehr präzisen und bisweilen desillusionierenden Blick auf übersetzte Erzählliteratur. Anhand zahlreicher Textbeispiele aus übersetzten Erzählungen von Cervantes über Puschkin bis hin zu Kafka und Virginia Woolf belegt die Autorin, wie stark sich Erzähler und Erzähltes durch den Übersetzungsprozess verändern (können) und welche Konsequenzen dies für die Rezeption der Erzählung hat.

> hier weiterlesen

Buchcover
Rolf Pütter über
Die Klasse / Schulkummer von François Bégaudeau / Daniel Pennac
aus dem Französischen übersetzt von Katja Buchholz und Brigitte Große / Eveline Passet
Zwei Generationen, zwei Sichten auf Schule in Frankreich: François Bégaudeau, der selbst Lehrer an einem Pariser Collège war, hat seine Erfahrungen zu einem Roman über das Schuljahr 2003/2004 an seiner ehemaligen Schule verarbeitet. Daniel Pennac, einst ein schlechter Schüler, beschreibt in seinen Erinnerungen, wie er doch noch das Abitur schaffte und es zum Lehrer und Schriftsteller brachte.

> hier weiterlesen

Buchcover
Rolf Pütter über
Pura Vida von Patrick Deville
aus dem Französischen übersetzt von Holger Fock
Der Ich-Erzähler in Patrick Devilles Roman reist durch Mittelamerika, um Nachforschungen über William Walker, einen US-amerikanischen Abenteurer des 19. Jahrhunderts, anzustellen. Aber die Biographie dieses Mannes, kurzzeitig Präsident von Nicaragua, wird unversehens zu einer rasanten Geschichte der lateinamerikanischen Revolutionen der letzten 200 Jahre, mit Auftritten von Simón Bolívar, César Sandino und Che Guevara.

> hier weiterlesen

Buchcover
Katrin Segerer über
Adolf H. - Zwei Leben von Eric-Emmanuel Schmitt
aus dem Französischen übersetzt von Klaus Laabs
„Adolf Hitler: durchgefallen.“ So beginnt Eric-Emmanuel Schmitt sein neuestes Werk, das sich an ein Tabuthema heranwagt. Schonungslos zeigt es eine mögliche Innenansicht des historischen Hitler und konstruiert gleichzeitig einen zweiten, fiktiven Lebensweg, denjenigen des Adolf H. Der Leser wird zu einer Runde ‚Was wäre, wenn…’ eingeladen: Was wäre, wenn Hitler damals an der Kunstakademie angenommen worden wäre? Wie hätte das 20. Jahrhundert ohne den nationalsozialistischen „Führer“ ausgesehen? Und wie konnte aus dem 19-jährigen Akademiebewerber der Diktator, das Monster werden?

> hier weiterlesen

Buchcover
Karolin Viseneber über
Joseph & Clara von Régis de Sá Moreira
aus dem Französischen übersetzt von Sonja Finck
„Joseph & Clara“ ist mehr als eine Liebesgeschichte. Dieses ungewöhnliche Buch erzählt von zwei Menschen, deren Liebe sich mit der Endlichkeit des Seins nicht vereinbaren lässt. Die skurrilen und liebevoll gestalteten Charaktere bewegen sich zwischen Humor und Tragik, Poesie und Leichtigkeit, Einsamkeit und Nähe und geraten trotz großer Gefühle nie in die Gefahr, in klischeehafte Liebesmetaphorik abzugleiten.

> hier weiterlesen

„Keine Sorge, mir geht’s gut“ - viel mehr steht nicht auf den Postkarten, die seit fast zwei Jahren für Lili das einzige Lebenszeichen von ihrem scheinbar spurlos verschwundenen Bruder Loïc darstellen. Lili beschließt, sich auf die Suche nach ihm zu begeben - eine folgenschwere Entscheidung, die sie zu einem ebenso traurigen wie schönen Familiengeheimnis führen wird. Zu den Besonderheiten von Olivier Adams in Frankreich euphorisch aufgenommenem und erst kürzlich verfilmtem Erstlingswerk zählt sein minimalistischer Stil - eine besondere Herausforderung für die Übersetzung.

> hier weiterlesen

Simon Nardis steht vor der Wahl: Soll er bei seiner Familie bleiben und seinen Ingenieurberuf weiter ausüben oder soll er sich der Clubbesitzerin Debbie Parker zuwenden und sich als Jazzpianist wieder ganz der Musik widmen, die er zehn Jahre zuvor aufgegeben hat? Die Entscheidung fällt unerwartet in Christian Gaillys Roman, in dem die Musik nicht nur inhaltlich eine große Rolle spielt.

> hier weiterlesen