Die Literaturübersetzung bietet für die beteiligten Kulturen zwei grundsätzliche Richtungen des Austauschs: zum einen das Kennenlernen anderer Kulturen, zum anderen die Vermittlung der eigenen Kultur nach außen. Was für viele Sprachen, insbesondere die traditionellen Literatursprachen, eine Selbstverständlichkeit ist, kann für Regional- und Minderheitensprachen weit über das Phänomen des kulturellen Austauschs hinausgehen: Das Problem der Übersetzung verbindet sich mit der Frage nach der Identität und dem Überleben der Sprache an sich.
Áurea Fernández Rodríguez, Iolanda Galanes Santos, Ana Luna Alonso und Silvia Montero Küpper analysieren in ihrem in spanischer Sprache erschienenen Buch Traducción de una cultura emergente. La literatura gallega contemporánea en el exterior die Literaturübersetzung aus dem Galicischen in andere Sprachen. Das Galicische wird im äußersten Nordwesten der Iberischen Halbinsel gesprochen: in der spanischen Autonomen Gemeinschaft Galicien mit seiner dank des Jakobswegs weltberühmten Hauptstadt Santiago de Compostela und in einigen benachbarten Gebieten. Es ist die Urform des Portugiesischen, das sich nach der Staatsgründung Portugals jedoch eigenständig weiterentwickelte, während das Galicische unter spanischen Einfluss geriet und jahrhundertelang fast nur noch mündlich verwendet wurde. Dass die Autorinnen nun im Titel ihres Werkes von einer „aufstrebenden Kultur“ („cultura emergente“) sprechen, geht darauf zurück, dass im 19. Jahrhundert Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Rosalía de Castro erstmals wieder auf Galicisch zu schreiben begannen und seit dem Ende der Franco-Diktatur Ende der 1970er Jahre eine einheitliche Sprachnorm entwickelt und gelehrt wird.
Im Vorwort von Kathleen March (University of Maine) wird der Leser bereits auf eine Reihe der mit der Übersetzung aus dem Galicischen in Verbindung stehenden und hier behandelten Probleme aufmerksam gemacht: Neben lexikalischen Schwierigkeiten, vor allem bei Begriffen, die untrennbar mit der Geschichte und Mentalität der Galicier verbunden sind, wie „saudade“ oder „morriña“ (beides bedeutet etwa „Wehmut“, „Heimweh“), sind dies in erster Linie soziologische und politische Aspekte. Der Übersetzer bewegt sich in einem Umfeld, in dem die ‚Rettung‘ bzw. Verbreitung der Sprache durch die Entwicklung einer einheitlichen Sprachnorm und deren darauffolgende gesellschaftliche Durchsetzung diese möglicherweise ihrer ursprünglichen Ausdruckskraft und Vielfalt beraubt und in dem allein die Verwendung der einen (auf der portugiesischen Orthographie basierenden) oder der anderen (eher am Spanischen orientierten) Schreibnorm ein politisches Statement darstellt.
Im Folgenden besteht das Buch aus zehn Kapiteln, von denen zwar bis auf das gemeinsam verfasste Schlusskapitel jedes von jeweils einer der vier Autorinnen geschrieben wurde, die jedoch inhaltlich aufeinander abgestimmt sind und eine klare Gesamtkonzeption haben. Im ersten Kapitel beschreibt Ana Luna Alonso den theoretischen Rahmen und Schlüsselbegriffe des Werkes, die insbesondere auf der Manipulation School von André Lefevere und der Polysystemtheorie von Itamar Even-Zohar und Gideon Toury gründen. Das zweite Kapitel von Áurea Fernández Rodríguez unterstreicht die interdisziplinäre Herangehensweise der Untersuchung. Darin werden soziologische Modelle und Überlegungen zum Buchmarkt sowie zur Rolle von Minderheitenkulturen auf dem internationalen Buchmarkt vorgestellt. Das dritte Kapitel von Silvia Montero Küpper gibt einen Überblick über die Geschichte der galicischen Literatur von den mittelalterlichen Cantigas bis zu modernen Erfolgsautoren wie Manuel Rivas, über die sprachliche Situation in Galicien seit dem Autonomiestatut von 1981 sowie das Verlagswesen mit ersten Zahlen zum Umfang von Buchproduktion und Übersetzung. All dies soll dazu dienen, die Darstellungen zur Literaturübersetzung in den folgenden Kapiteln in ihrem speziellen galicischen Kontext zu sehen und somit besser zu verstehen. Im Gesamtüberblick über das Verlagswesen sowie den Import und den Export von Literatur sind die Zahlen der gesamten Buchproduktion, einschließlich aller nichtliterarischen Werke, besonders bemerkenswert: Im Jahr 1975 wurden lediglich 68 Werke auf Galicisch verlegt, dem stehen 1300 Werke im Jahr 2000 und 2544 Werke im Jahr 2010 gegenüber. Auch der Umfang der Übersetzungen ins Galicische, die für die Durchsetzung der einheitlichen Sprachnorm besonders wichtig sind, hat stark zugenommen: von 22 Übersetzungen im Jahr 1980 auf 200 Übersetzungen im Jahr 2010. Das vierte Kapitel von Iolanda Galanes Santos stellt die Datenbank der Forschungsgruppe BITRAGA (Biblioteca da Tradución Galega) vor, der die vier Autorinnen des hier rezensierten Werkes angehören. Diese enthält Informationen über die Anzahl der Übersetzungen ins und aus dem Galicischen, über das jeweilige Genre der übersetzten Werke, über die Rezeptionsräume sowie Namen von Autoren und Übersetzern. Dank dieses virtuellen Katalogs können bevorzugte Genres und Märkte leichter identifiziert, zukünftige förderpolitische Maßnahmen besser geplant und Einzelaspekte des Literaturexports gezielter analysiert werden.
Mit diesem letzten Punkt setzen sich die folgenden Kapitel auseinander. Zunächst analysiert Silvia Montero Küpper im fünften Kapitel die Literaturübersetzung aus dem Galicischen nach 1980. Dabei stellt sie fest, dass der internationale Erfolg der galicischen Literatur in großem Maße vom vorherigen Erfolg im Rest Spaniens abhängt: Übersetzt werden vor allem galicische Autoren, die bereits zum Kanon der Literatur Spaniens zählen. Wie bereits im vorangegangenen Kapitel hervorgehoben wurde, wirkt sich die Veröffentlichung von Übersetzungen im Ausland auf die Kanonbildung in Galicien selbst aus. Die Autorin plädiert in ihrer Darstellung dafür, galicische Literatur immer direkt aus dem Galicischen und nicht über die Zwischenstation des Spanischen in andere Sprachen zu übersetzen. Wenn die meistübersetzten Werke der erzählenden Literatur weiterhin so häufig aus dem Spanischen übersetzt und als Werke spanischsprachiger Autoren präsentiert würden, bestünde die Gefahr des Verlusts ihrer galicischen kulturellen Identität.
Im sechsten Kapitel behandelt Ana Luna Alonso die Kinder- und Jugendliteratur. Wie bereits im vierten Kapitel in Zahlen dargestellt wurde, nimmt diese eine Vorreiterrolle beim Export galicischer Literatur ein. Das Sprachgesetz von 1983, welches das Galicische als Amtssprache neben dem Spanischen festlegt und seinen Gebrauch in Bildung und öffentlichem Leben unter Schutz stellt, führte zu einem Boom in der Produktion dieser Literaturform, da die Pflichtlektüre in galicischer Sprache im Schulunterricht einen sicheren Markt garantierte und die Buchproduktion subventioniert wurde. In den 1990er Jahren setzte eine institutionelle Unterstützung des Exports der spanischen Kinder- und Jugendliteratur ein, von der in der Folge auch die galicischen Werke profitierten.
Das siebte Kapitel, ebenfalls verfasst von Ana Luna Alonso, behandelt jene Sonderfälle, in denen sich zweisprachige Autoren selbst übersetzen oder in denen galicische Autoren von Schriftstellern, Literaturkritikern, Wissenschaftlern und berühmten Literaturübersetzern in andere Sprachen übersetzt werden. Diese Unterscheidung von Übersetzungen nach der Haupttätigkeit des Übersetzers erscheint zunächst etwas willkürlich und der behandelte Personenkreis recht heterogen. Diese Sonderbehandlung wird damit gerechtfertigt, dass diese Übersetzer in der Zielkultur selbst den Status anerkannter Autoren haben und dadurch große Aufmerksamkeit für das übersetzte Werk wecken können, völlig unabhängig von der Stellung des Autors des Originals in seiner Heimat. Hier wird also deutlich, dass die Autorin eher aus der Perspektive der Kulturförderung heraus argumentiert und weniger an einer literatur- und übersetzungswissenschaftlichen Klassifizierung der Übersetzungsformen interessiert ist. Die hier behandelte Selbstübersetzung sowie die Übersetzung durch andere Schriftsteller können im Falle des Spanischen dazu führen, dass die so entstandenen Übersetzungen später als spanische Originale betrachtet und aus dem Spanischen in andere Sprachen übersetzt werden. Die Autorin geht hierbei auf den Unterschied zwischen einer Übersetzung zwischen zwei „starken“ Kulturen und der Übersetzung zwischen einer „starken“ und einer „schwachen“ Kultur ein. Diese zunächst möglicherweise etwas missverständliche Unterscheidung zwischen „starken“ und „schwachen“ Kulturen ist jedoch nicht wertend im Sinne einer Überlegenheit der einen über die andere gemeint. Sie ist Teil einer Argumentation, nach der sich Galicien als „dominierte“ Kultur gegen die „dominante“ spanische Kultur verteidigen muss. Obwohl dies vorrangig ein gesellschaftliches sowie soziolinguistisches und kein übersetzungswissenschaftliches Problem ist, kann es in der Literaturübersetzung Bedeutung erlangen: Stellt man sich eine Erzählung über einen galicischen Bauern vor, der normalerweise Galicisch spricht, in einem Gespräch mit einer von ihm als sozial höher eingestuften Person jedoch plötzlich ins Spanische wechselt, dann geht der vom Autor intendierte Effekt dieses Sprachwechsels in der spanischen Übersetzung selbstverständlich verloren. In diesem Zusammenhang bietet jedoch die Übersetzung durch einen Autor als Selbstübersetzer diesem mehr Freiheiten, die kulturelle „Andersheit“ des Originals in der Zielsprache zu bewahren.
Das achte Kapitel widmet Áurea Fernández Rodríguez den Autorinnen und dem Feminismus in der galicischen Literatur. Mit Rosalía de Castro (1837-1885) ist die galicische eine der seltenen Literaturen mit einer Frau als Gründerfigur. Während Autorinnen zunächst vor allem in der Lyrik von Bedeutung waren, zählen in jüngerer Zeit Romane aus weiblicher Feder zu den meistverkauften Werken in galicischer Sprache. Übersetzungen ihrer Werke sind dank des besonderen Engagements von Autorinnen, Übersetzerinnen und Übersetzern sowie der Verlage immer häufiger auch ohne institutionelle Unterstützung möglich. Obwohl dies auch die Verbreitung von Werken jenseits des Mainstreams ermöglicht, wurden doch alle Werke, die in andere Sprachen übersetzt wurden, mit einem Literaturpreis ausgezeichnet. Fernández Rodríguez unterstreicht, dass die Übersetzung der Werke von Autorinnen eine positive Rolle durch ihre Rückwirkung auf Galicien spielt: Da die Übersetzung Einfluss auf die Kanonbildung in Galicien selbst ausübt, wird hier der Emanzipationsprozess gestärkt, indem Frauen ein größeres Gewicht in der Öffentlichkeit erhalten und die beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten der Autorinnen verbessert werden.
Im neunten Kapitel behandelt Iolanda Galanes Santos die Übersetzung galicischer Literatur in andere Minderheitensprachen und in entfernte Kulturen. Als „weit entfernte Kulturen“ wurden dabei solche außerhalb der EU und der „westlichen Zivilisation“ betrachtet – daher überrascht es, dass Russisch und Ukrainisch neben Sprachen wie Arabisch, Japanisch und Koreanisch zu dieser Kategorie gezählt werden, nicht jedoch andere osteuropäische Sprachen. Ganz allgemein wird hier zudem deutlich, wie problematisch eine Unterscheidung von Kulturen nach ihrer Nähe bzw. Distanz sein kann. Es stellt sich dabei die Frage, ob dies überhaupt objektiv festgestellt werden kann. Kriterien wie die Zugehörigkeit zu einem Staatenbund wie der EU sind dazu jedoch sicherlich nicht geeignet. Die Analyse der Daten aus der BITRAGA-Datenbank ergibt die Identifizierung dreier Märkte: des iberischen Markts (mit den übrigen Minderheitensprachen Spaniens), des Markts der Minderheitenkulturen der restlichen Welt und des internationalen, nichteuropäischen Markts, der einen Wachstumsmarkt für die galicische Literatur darstellt (auch hier überrascht die Einordnung des Russischen und Ukrainischen als „nichteuropäisch“). Als grundlegend für die Erschließung neuer Märkte wurden zwei Werke ausgemacht: Memorias dun neno labrego (1961) von Xosé Neira Vilas (33 Auflagen, 600.000 Exemplare, dt. Tagebuch einer Kindheit in Galicien, 1981, übersetzt von Gudrun Hohl) und O lapis do carpinteiro (1998) von Manuel Rivas (24 Auflagen, 80.000 Exemplare, dt. Der Bleistift des Zimmermanns, 2000, übersetzt von Elke Wehr), die beide in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Eingehend wird zudem die Übersetzung von Made in Galiza von Séchu Sende ins Kurdische besprochen, die Galanes Santos zufolge ein Beispiel dafür darstelle, dass zwischen verschiedenen Minderheitenkulturen aufgrund der leichten Zugänglichkeit für die Zielkultur und der Identifizierung mit der Situation und dem Kontext der Ausgangskultur eine größere Affinität besteht. Für diese These sprechen zwar die hohen Zahlen von Übersetzungen insbesondere in die übrigen Regionalsprachen Spaniens, einschränkend müsste hier jedoch auch gesagt werden, dass dies nur für Literatur gelten kann, in welcher der Minderheitenstatus von Sprache und Kultur überhaupt eine Rolle spielt. In diesen Fällen wäre beispielsweise vorstellbar, dass die oben dargestellte Situation des galicischen Bauern bei einer Übersetzung ins Kurdische mit einem Sprachwechsel des Bauern ins Türkische wiedergegeben werden könnte. Zudem ergänzt die Autorin, dass es in diesen Fällen nicht zur Gefahr der Dominanz der Ausgangskultur über die eigene Kultur komme.
In einem letzten Kapitel fassen die vier Autorinnen den Prozess der Internationalisierung der galicischen Literatur zusammen und ziehen ein positives Fazit aus dem weiten Weg, den die galicische Literatur in den vergangenen 30 Jahren zurückgelegt hat. Für die Zukunft setzen sie sich zum Ziel, in ihrer Forschungsgruppe auch Genres wie den Comic, die Anthologie und den Essay, die Bedingungen in den Zielländern, die Sichtbarkeit von Texten und Autoren, in den Zielkulturen besonders beliebte Themen, bestimmte Autoren und Werke sowie den Übersetzungsprozess an sich zu untersuchen. Zudem heben sie noch einmal den Spannungsbereich zwischen der notwendigen Internationalisierung einerseits und dem Widerstand gegen die Absorption der eigenen Kultur andererseits hervor.
Zusammenfassend ist vor allen Dingen die kohärente Konzeption des Werkes hervorzuheben, dessen Kapitel anders als bei Sammelbänden aufeinander aufbauen und über eine gemeinsame Bibliographie am Ende des Buches verfügen. Teilweise sind leider die Verweise auf andere Kapitel etwas unklar, da sie nur den Namen der jeweiligen Autorin enthalten, die Autorinnen jedoch jeweils mehrere Kapitel verfasst haben. Dies schmälert aber in keiner Weise das besondere Verdienst, einen methodologischen Rahmen und eine empirische Grundlage zur Untersuchung der Übersetzung der galicischen Literatur geschaffen zu haben. Die Methodologie der Autorinnen wird besonders stark von soziologischen Gesichtspunkten geprägt; Sprachen und Kulturen werden als ungleich wahrgenommen und Fragen kultureller Hegemonie und wirtschaftlicher Beschränkungen in den Vordergrund gerückt. Dieser Ansatz ist sicherlich für die Forschung auch zu anderen Minderheitensprachen und -kulturen interessant, da in diesen eine besonders große Sorge vor der Unterdrückung oder dem Aussterben der eigenen Sprache und Kultur herrscht. Im Zentrum der empirischen Untersuchungen steht die Datenbank BITRAGA, die als vorbildlich für diese Art der Forschung zu erachten ist.
Den Umstand, dass ein Buch zur Übersetzung aus dem Galicischen in spanischer Sprache veröffentlicht wird, sieht Kathleen March in ihrem Vorwort als Ausdruck des bestehenden Konflikts zwischen beiden Sprachen. Die Entscheidung der Autorinnen ist andererseits jedoch nachvollziehbar angesichts des Interesses an einer breiten Zugänglichkeit der Forschungsergebnisse und der Veröffentlichung innerhalb einer Reihe, die sich nicht ausschließlich an ein galicisches Publikum richtet.
Das Buch ist für die romanistische Literaturwissenschaft und insbesondere für die Übersetzungswissenschaft von großem Interesse, da es in seinem Kern unter anderem die sehr aktuelle Thematik des Wissenstransfers behandelt. Diese wurde konsequent aus der Sicht des Exports einer Minderheitenkultur in andere Kulturen betrachtet und stellt damit einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Forschungsdiskussion rund um den Wissens- und Kulturtransfer dar. Dabei ist auch die an mehreren Stellen (Kanonbildung in Galicien, Emanzipation galicischer Autorinnen etc.) behandelte Frage der Rückwirkung dieses Exports auf Galicien selbst enorm interessant und verdeutlicht die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung der Übersetzung aus der Perspektive Galiciens.
Über das hier genannte Fachpublikum hinaus ist das Werk sicherlich nur für Leser mit guten Kenntnissen der galicischen Literatur von Interesse, da die langen Aufzählungen der Namen von Autoren, Übersetzern und Verlagen sowie der betreffenden Sprachen ohne diese Vorkenntnisse nur wenig aussagekräftig wären.
Den Forschungsergebnissen der vier Autorinnen zufolge steht das Deutsche in der Übersetzungsrichtung Deutsch-Galicisch an fünfter Stelle, überboten lediglich vom Spanischen, Englischen, Französischen und Katalanischen. In der entgegengesetzten Richtung, bei Literaturübersetzungen galicischer Werke ins Deutsche, der sich unter anderem die 2008 verstorbene Literaturübersetzerin Elke Wehr gewidmet hat, steht das Deutsche an neunter Stelle. Dieser hohe Stellenwert des Deutschen für Galicien und der allgemeine Anstieg der Publikationen auf Galicisch sowie der Übersetzung galicischer Werke geben Anlass zur Hoffnung, dass die deutsche Leserschaft auch in Zukunft einen Einblick in die literarische Welt des spanischen Nordwestens erhalten wird.
—
Áurea Fernández Rodríguez, Iolanda Galanes Santos, Ana Luna Alonso, Silvia Montero Küpper: Traducción de una cultura emergente. La literatura gallega contemporánea en el exterior. Bern u.a.: Peter Lang 2012, 257 Seiten.
Áurea Fernández Rodríguez, Iolanda Galanes Santos, Ana Luna Alonso und Silvia Montero Küpper unterrichten und forschen an der Abteilung für Übersetzung und Sprachwissenschaft der Universidade de Vigo. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte der Übersetzung, die Rezeption literarischer Texte, die Übersetzungspolitik und die Übersetzungskritik. Unter der Leitung von Ana Luna Alonso bilden sie seit 2004 die Forschungsgruppe BITRAGA, die an der Erstellung eines virtuellen Katalogs zur Übersetzung ins und aus dem Galicischen und deren Analyse arbeitet. (www.bibliotraducion.uvigo.es)
Christian Bahr ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig. Er unterrichtet Übersetzen aus dem Spanischen und Galicischen und promoviert derzeit zu galicischen Ortsnamen im iberoromanischen Sprachkontakt. (www.ialt.de)