In der Bibel der Edolo reitet Jesus auf Schwein Danki nach Jerusalem, die Menschen sind begeistert und rufen: „Wow! Danke!“, Gott liegt gerne mal im Bett und aus Broten werden Süßkartoffeln. Eine Reportage über das Edolo-Bibelübersetzungsprojekt in Papua-Neuguinea und über Treue und Freiheit einer Übersetzung, die einmal um die Welt und quer durch die Jahrtausende reist.
wir freuen uns, Ihnen heute unsere siebte Ausgabe präsentieren zu können, in der wir Sie durch unterschiedliche Welten und Genres führen. Vom Jugendroman über den Comic, von der Liebesgeschichte zum Kriminalroman, Bearbeitungen literarischer wie historischer Themen – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
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Literatur
Fast alle Menschen fürchten den Tod. Dabei ist er doch ein durchaus umgänglicher Zeitgenosse, dem die Menschen keinesfalls gleichgültig sind. Dies gilt besonders für die kleine Liesel Memminger, die ihn ungewöhnlich fasziniert und deren Leben und Leiden er in der Rolle des Erzählers während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland verfolgt. In „Die Bücherdiebin“, Markus Zusaks erstem Jugendroman auch für Erwachsene, geht es um tiefe Freundschaft, das Erwachsenwerden, die Liebe zu Büchern und – natürlich – um den Tod.
In ihrem Kurzgeschichtendebüt befasst sich die amerikanische Künstlerin und Autorin Miranda July auf rührende Art und Weise mit Episoden aus dem Schicksal von Menschen, denen der Zugang zum Leben nicht möglich ist. Meist geht es um Liebe, doch sehr feinfühlig und niemals klischeebehaftet. Den liebevollen, träumerischen Ton der Autorin zu bewahren, die erzählt, ohne zu werten, war hier die Herausforderung für die Übersetzer.
„Adolf Hitler: durchgefallen.“ So beginnt Eric-Emmanuel Schmitt sein neuestes Werk, das sich an ein Tabuthema heranwagt. Schonungslos zeigt es eine mögliche Innenansicht des historischen Hitler und konstruiert gleichzeitig einen zweiten, fiktiven Lebensweg, denjenigen des Adolf H. Der Leser wird zu einer Runde ‚Was wäre, wenn…’ eingeladen: Was wäre, wenn Hitler damals an der Kunstakademie angenommen worden wäre? Wie hätte das 20. Jahrhundert ohne den nationalsozialistischen „Führer“ ausgesehen? Und wie konnte aus dem 19-jährigen Akademiebewerber der Diktator, das Monster werden?
Wie sähe die Geschichte von Oscar Wildes Dorian Gray aus, wenn sie hundert Jahre später spielen würde? Will Self hat sich dieser Frage angenommen. Sein „Dorian“ ist ein Kunstwerk für sich. In drei Akten wird die Geschichte um Dorian Gray, Basil Hallward und Henry Wotton in die 80er und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts versetzt. Die Sprache der Drogen- und Kunstszene zu dieser Zeit dürfte für den Übersetzer Robin Detje eine Herausforderung dargestellt haben.
Eine ungewöhnliche Familiengeschichte in einem ungewöhnlichen Medium präsentiert Alison Bechdel mit ihrem Comic „Fun Home“. Literarisch anspruchsvoll und in liebevoll gezeichneten Bildern rekonstruiert sie die Geschichte ihres früh verstorbenen Vaters, der sein Leben lang seine Homosexualität verheimlichen musste. Wie „Fun Home“ laut Klappentext „ein Meisterwerk der Comic-Kunst“ darstellt, so grandios ist auch die Übersetzung von Sabine Küchler und Denis Scheck.
„Joseph & Clara“ ist mehr als eine Liebesgeschichte. Dieses ungewöhnliche Buch erzählt von zwei Menschen, deren Liebe sich mit der Endlichkeit des Seins nicht vereinbaren lässt. Die skurrilen und liebevoll gestalteten Charaktere bewegen sich zwischen Humor und Tragik, Poesie und Leichtigkeit, Einsamkeit und Nähe und geraten trotz großer Gefühle nie in die Gefahr, in klischeehafte Liebesmetaphorik abzugleiten.