wir freuen uns, Ihnen heute unsere siebte Ausgabe präsentieren zu können, in der wir Sie durch unterschiedliche Welten und Genres führen. Vom Jugendroman über den Comic, von der Liebesgeschichte zum Kriminalroman, Bearbeitungen literarischer wie historischer Themen – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Miranda July stellt in Zehn Wahrheiten die verschiedensten Menschen dar, die auf ihre Weise mit dem Leben kämpfen – immer wieder geht es dabei um Liebe. Eine besondere Liebesgeschichte haben wir in Joseph & Clara von Régis de Sa Moreira entdeckt. Liebe zwischen zwei Menschen gleichen Geschlechts – zwei der besprochenen Bücher machen sich das Thema Homosexualität zum Inhalt, handeln von dieser im 20. Jahrhundert, einmal in Form eines Comics (Fun Home von Alison Bechdel) einmal im Vergleich zum 19. Jahrhundert: Will Self schreibt in Dorian. An Imitation die Geschichte des Dorian Gray neu, fragt sich, was wäre, wenn Dorian hundert Jahre später gelebt hätte? Was wäre, wenn…? Diese Frage stellt sich auch Eric-Emmanuel Schmitt in Adolf H – Zwei Leben: was wäre, wenn Hitler die Aufnahmeprüfung zur Kunstakademie bestanden hätte? Zur Zeit des Dritten Reiches spielt auch Markus Zusaks Roman Die Bücherdiebin, doch steht hier etwas anderes im Zentrum: Bücher und die Macht der Worte. Zu guter Letzt wird auch der Leser belohnt, der die amüsante und spannende Lektüre liebt: in Dave Barrys Roman Big Trouble verbinden sich Kriminalroman und Humor auf gelungene Weise. Lesen Sie, wie den Übersetzern die Übertragung solch verschiedener Texte gelungen ist!
Einen ganz speziellen Beitrag können wir in dieser Ausgabe mit einer Reportage über das Edolo-Bibelübersetzungsprojekt in Papua-Neuguinea präsentieren. Warum Jesus in der Edolo-Bibel auf Schweinen reitet, und wie es sich mit Treue und Freiheit in einer Übersetzung verhält, die einmal um die Welt und quer durch die Jahrtausende gereist ist, können Sie dort erfahren.
Neben der fertiggestellten neuen Ausgabe gibt es eine weitere erfreuliche Neuigkeit bei ReLÜ: die Förderung durch den Deutschen Literaturfonds. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei diesem bedanken. Wir freuen uns sehr über diese öffentliche Anerkennung und die Möglichkeiten, die uns hierdurch eröffnet werden.
An einer dieser Möglichkeiten können Sie sogar selbst teilnehmen: wir laden Sie herzlich dazu ein, uns auf der Frankfurter Buchmesse zu besuchen. Wir werden dort in diesem Jahr in Form einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wieviel Übersetzung passt in eine Rezension?“ präsent sein. Am 19.10.08 um 12:00 Uhr werden wir im Übersetzerforum mit der Übersetzerin Irmgard Hölscher und der Literaturkritikerin Maike Albath (Preisträgerin der Übersetzerbarke 2006) über Ideale und Grenzen der Übersetzungskritik diskutieren.
Und nun viel Spaß bei der Lektüre unserer neuen Ausgabe wünscht Ihnen
Marie-Christin Starck für die Redaktion